Forchbahn (de-CH)

Frieda-News

Lehren gezogen: verschrotten statt exportieren

11.06.2020

In den kommenden Jahren ersetzt die Forchbahn altes Rollmaterial durch neue ZĂĽge. Klar ist jetzt schon: Die ausgedienten Fahrzeuge sollen nicht mehr in einem Entwicklungsland aufs Abstellgleis kommen.

Bilder Galerie

Hierzulande ist Madagaskar vor allem bekannt, weil Löwe Alex aus dem New Yorker Zoo mitsamt seinen tierischen Kameraden dort strandete. Das Comic-Spektakel erlebte erfolgreiche Fortsetzungen. Gleiches ist von der Forchbahn auf Madagaskar nicht anzunehmen. Gross waren die Schlagzeilen, als im Jahr 2004 zehn ausgemusterte Forchbahn-Wagen (BDe 4/4 No.11-16 und die Bt No.101-108) nach Madagaskar verkauft wurden. Sie sollten – ausgerüstet mit Dieselmotoren – bei der wiederbelebten Stadtbahn von Antananarivo zum Einsatz kommen.

Nicht erst seit einem Bericht in der «Sonntags-Zeitung» mit dem Titel «Der rostende Traum von Madagaskar» ist bekannt, dass die gut gemeinte Hilfe höchstens physisch angekommen ist. Die Forchbahn-Wagen warten seit 16 Jahren in Antananarivo auf ihren ersten Einsatz. Seitens der Forchbahn bedauert man diese Entwicklung, zumal man auf der Forch nur bedingt Einfluss auf die weitere Verwendung der ausgemusterten Fahrzeuge hatte. «Die Aktion wurde damals nicht von der Forchbahn AG initiiert», sagt Geschäftsführer Hanspeter Friedli. Vermittelt hatte das Rollmaterial das «Solidaritätsnetz der Schweizer Bahnen» – nach Abklärungen vor Ort durch einen ehemaligen ETH-Professor. «Wir haben heute nichts mehr damit zu tun und wissen auch nicht, was mit den Zügen in Antananarivo los ist», so Friedli weiter. Auch deshalb betonte er in einem Bericht des «Zürcher Oberländers», dass die Wagen, die in den nächsten Jahren ausgemustert werden, nicht in ein Entwicklungsland verkauft werden: «Wir werden unser altes Rollmaterial ordnungsgemäss verschrotten.»

Weitere Artikel