Forchbahn (de-CH)

Bauprojekte

Das passiert im Tunnel Zumikon während der Sanierung

17.06.2019

Von 2021 bis 2023 wird der 1,7 Kilometer lange Forchbahn-Tunnel in Zumikon für rund 25 Millionen Franken saniert. Die Betreiberin Forchbahn AG unternimmt alles, damit die Auswirkungen für die Anwohner und die Passagiere so gering wie möglich bleiben.

Es tropft. Unüberhörbar. Im unterirdischen Bahnhof Zumikon platschen von einer kleinen Stelle in der Betondecke in mehr oder weniger regelmässigen Abständen grosse Tropfen auf den Boden - begleitet von dem typischen Geräusch und gut sichtbar auf den Schottersteinen. Es sind für alle sichtbare Zeugen, dass der bald 50-jährige Tunnel eine Sanierung braucht.

Dank dem Tunnel unter Zumikon beträgt die Fahrzeit von Esslingen bis zum Stadelhofen mit dem Schnellzugkonzept nur noch 30 Minuten. Im Jahr 1912 bei der Eröffnung hatte eine Fahrt 67 Minuten gedauert. Die intensive Nutzung seit der Eröffnung 1974 hat dem Tunnel jedoch zugesetzt. «Die Fahrleitung hat ihre Nutzungsdauer erreicht, der Schotter ist verrieben, die Holzschwellen sind teilweise morsch geworden und die Weichen mit den engen Radien spüren die Belastungen der täglichen Fahrten», zeigte Tobias Müller, Projektleiter Fahrweg bei der Forchbahn AG.


Tobias MĂĽller, Projektleiter Fahrweg bei der Forchbahn, ĂĽber die Arbeiten im Zumikon.

Auch die Tunnelhülle bedarf einer Sanierung: «Es haben sich im Verlauf der Jahre Kalkablagerungen gebildet», erklärt Müller. Durch den Wassereintritt seien ausserdem Bewehrungen korrodiert. «Wir werden ab 2021 den Tunnel mit Hochdruckwasserstrahl reinigen und die Abplatzungen entfernen.» Korrosionen werden mit Sandstrahl gereinigt und allfällig beschädigte Bewehrungen werden ersetzt. Dazu werden die Tunnelwände durchgehen mit Klebearmierungen verstärkt. «Es ist aber wichtig zu wissen, dass die Sicherheit überhaupt nicht gefährdet ist. Die aktuell gültigen Vorschriften sind aber deutlich strenger als in den 1970er-Jahren und diese wollen wir einhalten. Die Sicherheit unserer Fahrgäste steht an erster Stelle», versichert Müller an einer Informationsveranstaltung der Forchbahn zum 25-Millionen-Franken-Projekt. Finanziert wird die Sanierung aus dem Bahninfrastrukturfonds Fabi.

Ein grosser Eingriff wird der Austausch der gesamten Gleisanlage im Tunnel sein. «Die Holzschwellen werden durch Betonstützpunkte ersetzt, die in Gummischuhen gefedert sind und in eine Betonplatte eingegossen werden», sagt Tobias Müller. Dies verursacht weniger Vibrationen. Es werden überdies Weichen mit einem deutlich grösseren Radius eingesetzt, die das Material weniger beanspruchen und auch für die Passagiere bei der Durchfahrt höheren Komfort bieten. «Die gesamte Weichenanlage wird dank eines Masse-Feder-Systems für die Anwohner deutlich weniger spürbar sein – die Erschütterungen werden merklich reduziert», verspricht Müller. Gleichzeitig werden auch alle Signal- und Sicherungsanlagen ausgetauscht.

Während den rund zwei Jahre dauernden Bauarbeiten im Tunnel Zumikon werden auf der Seite Waltikon (Richtung Zürich) sowie auf der Seite Neue Forch (Richtung Esslingen) Installationsplätze eingerichtet. In der ersten Phase wird von Sommer 2021 bis Sommer 2022 das seeseitige Gleis 1 saniert und ersetzt, dann bis Sommer 2023 das bergseitige Gleis 2. So kann die Forchbahn auch während der Bauarbeiten nach dem regulären Fahrplan verkehren. «Nach der umfassenden Modernisierung sollte der Tunnel für weitere 45 Jahre unterhaltsfrei sein», so Tobias Müller.

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