Forchbahn (de-CH)

Frieda-News

Wie die «Frieda» zu ihrem Kosenamen kam

21.01.2020

Seit November 1912 fährt die Forchbahn täglich und bei jedem Wetter zwischen Stadelhofen und Esslingen. Sie ist zum unverzichtbaren Lebensnerv der Region geworden und gehört als S18 zum prosperierenden Teil des engmaschigen Zürcher S-Bahnnetzes.

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30 Minuten dauert heute eine Fahrt mit dem Schnellzug der Forchbahn von Esslingen nach Stadelhofen (oder umgekehrt natürlich). Ganz früher war das noch etwas anders. Die Fahrt mit der Postkutsche im 19. Jahrhundert dauerte mehrere Stunden, und auf der Forch mussten gar die Pferde gewechselt werden. Wegen des steigenden Personenverkehrs wurde Anfang des 20. Jahrhunderts die Kutsche durch Autobusse ersetzt, doch auch dies nur kurz. Ende November 1912 nahm die Forchbahn den Betrieb auf – eine Stunde und 7 Minuten dauerte die Fahrt zwischen Esslingen und Stadelhofen. Dabei stand nicht einmal nur der Anschluss der Forchgegend an die Stadt Zürich im Vordergrund, sondern vielmehr der Vieh- und Gütertransport (vornehmlich Milch) aus der und in die Stadt. Dies war im ersten halben Jahrhundert der Forchbahn auch tatsächlich die Kernaufgabe.

Typisch für die damalige Zeit war die Forchbahn als Schmalspurbahn unter Mitbenutzung der Strasse gebaut worden. Um Kosten zu sparen, wurde der Betrieb durch die städtische Strassenbahn Zürich geführt. Wie damals üblich bei Schweizer Lokalbahnen, waren die Fahrzeuge in blau-weiss gehalten. Da in der Stadt nicht immer sofort ersichtlich war, ob jetzt ein Tram oder die Forchbahn in die Haltestelle einfährt, wurden die Forchbahnwagen mit einem «F» gekennzeichnet. Weil der Betrieb damals wesentlich gemütlicher war und die Fahrzeuge doch recht langsam unterwegs waren, sprach der Volksmund bald von der «Frieda», die über die Gleise rattert. Seither ist dieser Kosename nicht mehr von der Forchbahn wegzudenken. Mit dem Kürzel «FB» tauchte vereinzelt auch der Übername «Frieda Bünzli» auf. Manchmal wünschte man sich diese gemütliche und friedliche Zeit zurück, doch heute zählt Zuverlässigkeit und Sicherheit. Dies bietet die «Frieda», die sich zur Vorortsbahn gemausert hat.

Wir danken, dass Sie in unseren ZĂĽgen mitfahren, und wĂĽnschen allzeit gute Fahrt.

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